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Segelprojekt „Fledermäuse“ – der ganz besondere Segelkurs?

Gestern startete an der Alster der Segelkurs „Fledermäuse“ für Sehbehinderte und Blinde, ein Gemeinschaftsprojekt von Rotary Deichtor, dem Norddeutschen Regatta Verein und Wir sind Wir Inclusion in Sailing.

Vor 4 Jahren entstand das „BAT Sailing Team – Gelebte Inklusion auf der Regattabahn“ aus einem Segel-Workshop für Sehbehinderte und Blinde. Seitdem veranstalten der NRV, Rotary Deichtor und das BAT Sailing Team jährlich einen Schnuppersegel-Tag für Sehbehinderte und Blinde und seit 2 Jahren zudem auch einen umfangreichen Segelkurs „Fledermäuse“.

Gestern begann der Kurs „Fledermäuse 2024“. Von Juli bis Anfang Oktober werden Saskia, Bente, Lars und Arne segeln lernen bzw. ausgebildet. Alle vier sind über den Rotary-Schnupper-Segeltag zum Segeln gekommen bzw. zum Segelkurs gekommen. Segeln hat was mit den Teilnehmer*innen gemacht, was ganz Besonderes ausgelöst.

Arne war einer unserer Gäste beim Schnupper-Segeltag am 6.7. und hat sich nach diesem Tag für den Segelkurs „Fledermäuse“ von Juli bis Oktober angemeldet.

Aber hört und schaut mal rein was Arne uns im Videocast sagt:

Wie auch 2023 haben wir Calle Sibbert als Trainer für den Segelkurs gewinnen können. Ziel dieses Segelkurses ist es die Teilnehmer*innen sehr gut auszubilden und nachhaltig für den Segelsport zu begeistern. Langfristig möchten wir natürlich auch weitere und neue Mitglieder für das BAT Sailing Team gewinnen.

Wie geht man einen Segelkurs mit Sehbehinderten und Blinden an?  Was ist anders?

Diesen Fragen stellt sich natürlich ein Trainer wie Calle. Ein erfahrenerer Segellehrer wie er, dessen Arbeit und Ausbildungskonzepte bislang auf visueller Basis beruhen.

Wenn der Sehsinn fehlt oder beeinträchtigt ist sind bisher klassische Ausbildungskonzepte nicht unbedingt geeignet. Calle hat sich daher sehrt intensiv vorbereitet und Gedanken gemacht.

Die Alster und der Hafen wurden als Model angefertigt, ein großes Modelboot, ein Föhn, diverse Holzboote …..  Hilfsmittel für die erste Theorieeinheit am 13.7.

So können die Teilnehmer*innen die Alster und ein Segelboot tastend kennenlernen. Nach 2 Stunden Theorie mit den Modellen ging es dann auf der J/70 „Blindfisch“, dem Regatta- und Trainingsboot des BAT Sailing Teams, auf die Alster.

Das erste Wassertraining bei recht viel Wind. Für alle Teilnehmer*innen eine schöne und beeindruckende erste Wassereinheit. Begleitet wurde die Trainingsgruppe von zwei Segler*innen des BAT Sailing Teams, Maria und Alex. Beide sind sehbehindert und segeln seit 3 Jahren im Bat Sailing Team und bringen ihre große Erfahrung in den Segelkurs ein.

Stimmen der Teilnehmer*innen des ersten Trainings

Saskia: „Nachdem ich in diesem Jahr den Helga Cup mit gesegelt bin, freute ich mich nun wieder mit der J/70 zu trainieren. Ich konnte so meine bereits erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse vertiefen. Besonders gut hat es mir dieses Mal gefallen, dass wir ein Modell der Alster hatten, was es mir ermöglicht hat, endlich nachzuvollziehen, was es bedeutet, wenn jemand sagt. „ wir steuern jetzt mal die Boje 5 an“. Auch das Boot an der Peene zu steuern, war für mich ein wunderbares Erlebnis. Segeln gibt mir ein Gefühl von Freiheit, weil ich merke, dass die eigentliche Behinderung hier gar nicht so sehr eine Rolle spielt und man einfach machen kann.“

Arne: „Hallo liebe Fledermäuse, vielen Dank euch allen für diesen wunderbaren Tag auf der Alster. Ich habe so viel Zuversicht und Kraft erhalten bei den neuen Erfahrungen des Segelns. Kalle hat uns wunderbar vorbereitet und uns ein fantastisches gemeinsames Erlebnis ermöglicht. Ich freue mich auf den 27.7 und danke euch allen auch Sven für seine großartigen Bilder und Betreuung. Ich hoffe, dass meine Sprachnachricht richtig in Schrift umgesetzt wird. Sonst entschuldigt bitte meine Worte manchmal kommt Quatsch raus. Ich bin immer noch ganz erfüllt von den wunderbaren Stunden. Und freue mich auf den 27.7. Liebe Grüße Arne“

Lars: „Unser gemeinsames Segeltraining mit Calle, Maria, Saskia, Bente, Arne und mir am 12.07.24 hat riesigen Spaß gemacht. Nachdem wir Arne als neuen Bootsmann kennengelernt haben, hat uns Calle mit seiner Gelassenheit auf das bevorstehende Alsterabenteuer eingestimmt. Wieder auf der Blindfisch haben wir alle wie ein Team mit zugeordneten Aufgaben des Großsegel gesetzt und uns auf den Weg gemacht. Ich habe es genossen, dass Steuer in die Hand zu nehmen und den Wind im Gesicht und jede größere Wasserunebenheit an der Pinne wahrzunehmen. Sicherlich nicht nur für mich offenbart der Wassersport an der frischen Luft ein großes Stück Freiheit, die Sehbehinderung spielt durch das Teamgefühl und das Verlassen der Komfortzone kaum eine bedeutende Rolle. 
Dafür gebührt den Menschen, die (nicht nur) mir das ermöglichen, ein riesiges Dankeschön. Liebe Grüße Lars“

Bente: „Es hat mir viel Spaß gemacht, nach längerer Pause wieder durch zu starten. Ich spürte den Wind in den Haaren und war völlig entspannt, losgelöst von alltäglichen Gedanken. Auf dem Wasser sind wir Alle ein Team und arbeiten zusammen. Jede/r ist sich der eigenen Aufgabe an Bord bewusst. Am besten hat es mir gefallen, die Füße aus dem Boot zu halten und das Gewicht zu verlagern, um bei Schräglage des Bootes aus zu gleichen. Segeln gibt mir ein Gefühl von Freiheit und ich freue mich schon auf das nächste Mal. Liebe Grüße, Bente“

Bilder vom ersten Trainingstag der „Fledermäuse“:

Fledermäuse

Was ist das BAT Sailing Team?

Ein inklusives Segelteam. Blinde, Sehende, Sehbehinderte, Hörende, Gehörlose, Rollstuhlfahrer*innen segeln gemeinsam seit 4 Jahren erfolgreich.

Infos zum und über das BAT Sailing Team:

Eine NDR-Reportage über das BAT Sailing Team:

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Inklusives-Segeln-bei-der-Kieler-Woche,shmag118020.html

#wirallesegeln

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